Chromoxid
Zum Abschluss unserer Farbausstellung „more than colours“ unternehmen wir einen Ausflug in die Geschichte der Farbe Grün. Genauer gesagt, in die Verwendung von grüner Farbe in der Kunst. Bereits im alten Pompeji sind grüne Wandmalereien zu finden, welche mit Grünspan entstehen. Grünspan, als Kupferacetat, zeigt sich bei der Oxidation von Kupfer, was auf den meisten Statuen zu beobachten ist.
Jedoch ist Grünspan giftig. Zwar nicht im Alltag, jedoch bei längerem Hautkontakt, was bereits der Universalgelehrte Leonardo da Vinci (1452-1519) hervorhebt und vor dessen Benutzung warnt. Des Weiteren verträgt sich Grünspan schlecht mit anderen Farben und stellt große Herausforderungen an die Haltbarmachung und Verarbeitung.
Im Zuge der Industrialisierung können ab dem 19. Jahrhundert grüne Farbpigmente synthetisch hergestellt werden. So entsteht das Chromoxidgrün, was unser Objekt des Monats ist. Vincent van Gogh (1853-1890) nutzt es vermutlich in seiner Arbeit „Caféterrasse am Abend“ wie viele seiner Kolleg*innen für die nun stattfindende Außenmalerei, die den Impressionismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts charakterisiert. Das Chromoxidgrün ist deutlich leichter zu verarbeiten, zu verwenden und weniger gesundheitsschädlich.
Dieses Pigment wird auch als „Kölner Brückengrün“ oder „Kölner Grün“ bezeichnet, da sich der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1867-1967) eine patinagrüne Farbe für die Rheinbrücken wünschte. Heute sind vier der acht Rheinbrücken in diesem Farbton gehalten.